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Da denkt man immer, gute Planung ist alles. Aber als ich Ulrike Schmidt, die Ballett-Direktorin besucht habe, wusste ich nicht, dass die Porträt-Reihe in der WELT genau einen Tag vor der Eröffnung der Hamburger Ballett-Tage starten würde. Das nennt man Glück!

Sehr geglückte Eröffnung der Hamburger Ballett-Tage mit „Peer Gynt“. Hier kommt die eher verworrene Story von Henrik Ibsen zu Glanz. Was für eine körperliche und geistige Leistung! Wie viel die Tänzerinnen und Tänzer von sich preisgeben! Eine sehr intime Kunst. „Mannomann, von den drei Stunden der Vorstellung hatte er sie ja eineinhalb Stunden auf dem Arm!“ raunt mir meine Nachbarin voller Bewunderung für die Haupttänzer zu. Anrührend, wie zart sich Alina Cojocaru und Carsten Jung während des Applauses umfassen, vorsichtig, als seien sie aus Porzellan, verbeugen sich nicht nur vor dem Publikum, sondern auch voreinander, machen ihre Achtung voreinander geradezu fühlbar. Und wie fühlen sich wohl die Musiker im Orchestergraben, die drei Stunden gespielt haben, ohne gesehen zu werden?

„Das meiste wird nicht erlangt, weil es nicht unternommen wird.“ von Baltasar Gracián, span. Philosoph 1601 – 1658. (Hat mich übrigens Ulla Kopp drauf aufmerksam gemacht.) Ich habe so viele gute Ideen & Pläne, die ich nicht in die Tat umsetze. Warum eigentlich? Aus Zeitmangel (sehr beliebte Ausrede), Trägheit, Unsicherheit, Unentschlossenheit? Oder …?

– mein persönliches Wort des Monats. "Dass die deutsche Kunst nach dem Ende der Amateurmalerdiktatur einige Jahre lang brachlag, sollte nicht verwundern", stellt Konstantin Richter in seinem Büchlein "Kafka war jung und er brauchte das Geld" fest. Lehrreich, leicht und lustig, diese "rasante Kulturgeschichte für Vielbeschäftigte".

Manfred Baumann, Norddeutschen bekannt durch seine jährliche Einladung zum Krebsessen auf Sylt, bedankte sich bei einem seiner Freunde für dessen Offenheit mit den Worten: "Danke, dass ich in deinen Gedanken spazieren gehen durfte." Was für ein schönes Bild!

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Ehrlich gesagt, ich gerate ständig in Situationen, wo ich dieses Sprichwort gerne umdrehen würde.

Ein sehr charmanter Freund hat neulich meinen "struppigen Humor" gelobt. Seitdem redet eine meiner besten Freundinnen immer von meinem "ruppigen Humor". Ich überlege, ob ich sie in den Kreis der zweitbesten Freundinnen zurückstufe.

… danke schön an den Fotografen Bertold Fabricius, der all diese wunderschönen Porträt-Fotos macht.
www.pressebild.de

Gala für Deniz Yücel und in der Türkei inhaftierte Journalistinnen und Journalisten
Donnerstag, 15. Juni ab 19:30 Uhr im
Uebel & Gefährlich, Feldstr. 66, Hamburg
Seit über 100 Tagen sitzt der Korrespondent der „Welt“ in der Türkei im Gefängnis – ohne Anklageschrift, ohne Aussicht, bald freigelassen zu werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Sigmar Gabriel fordern seine Freilassung – ohne Erfolg.
Am Donnerstag, den 15. Juni findet deshalb eine Gala der Solidarität mit ihm und anderen inhaftierten Journalistinnen und Journalisten statt – mit Musik, Lesung, Hate Poetry. Es treten auf:
Moderation:
Ingo Zamperoni
Bands und Musiker:
Slime, Rhonda, Trümmer, Lùisa, Frank Spilker, Bernd Begemann
Lesung, Darbietung, Hate Poetry
Extra3, Nico Semsrott, Kerim Pamuk u.a.
Gespräch:
Nils Annen, außenpolitischer Sprecher der SPD
Guillaume Perrier, Türkeikorrespondent für französische Zeitungen
Aftershow:
Schwule Mädchen Soundsystem (Fettes Brot, DJ Set, DJ Frau Bass

Zwei kleine Missverständnisse und schon sitze ich im Hausarrest. Unrechterweise. Wer Kontakt zu einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person hatte, muss in Quarantäne. Oder nicht? Und wenn, was heißt das – und wer entscheidet darüber? Unglaubliche Erfahrungen mit Hotlines und Ämtern, aufgeschrieben für DIE ZEIT.

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